Radial- und Schrägkugellager
Kugellager sind Wälzlager, bei denen der auf der Welle sitzende Innenring und der Außenring im Gehäuse durch rollende Körper, in diesem Fall Kugeln, getrennt sind. In fast allen Fällen ist ein zusätzlicher Käfig im Lager enthalten, der die Aufgabe hat, die Berührung der Kugeln untereinander zu vermeiden
Kugellager dienen der Abstützung von radialen und axialen Kräften bei Achsen und Wellen und sollen dabei die durch Reibung entstehende Verlustleistung und den Verschleiß möglichst klein halten. Zwischen den drei Hauptkomponenten Innenring, Außenring und Wälzkörper tritt hauptsächlich Rollreibung auf.
Rillenkugellager
Rillenkugellager
Rillenkugellager sind vielseitig verwendbare, selbsthaltende Lager mit massiven Außenringen, Innenringen und Kugelkränzen. Diese preisgünstigen, im Betrieb unempfindlichen und wartungsfreundlichen Produkte gibt es einreihig und zweireihig sowie offen und abgedichtet.
Wegen ihres niedrigen Reibungsmomentes eignen sich die Rillenkugellager für hohe Drehzahlen.
Miniaturkugellager
Miniaturkugellager
Miniaturkugellager sind Rillenkugellager, die sich über den Bohrungsbereich von 1 bis 10 mm erstrecken.
Ihr Anwendungsbereich umfasst Instrumentenlager, elektromechanische Bauteile und Medizintechnik. Sie sind geeignet für hohe und höchste Drehzahlen und häufig nicht rostend lieferbar.
Spannlager
Spannlager
Spannlager sind einreihige, montagefertige Baueinheiten mit massivem Außenring, ein- oder beidseitig verbreitertem Innenring und mit verschiedenen Dichtungsvarianten.
Die Außenring-Mantelfläche ist sphärisch oder zylindrisch. In Verbindung mit einem passenden Gehäuse ermöglicht die sphärische Mantelfläche den Ausgleich von Fluchtungsfehlern der Welle. Im Gegensatz zu den meisten anderen Lagerbauarten wird der Innenring auf der Welle nicht über eine genaue Passung gehalten, sondern über Exzenter oder Madenschrauben geklemmt. Dies ermöglicht den Einsatz einfacher gezogener Wellen.
Schrägkugellager
Schrägkugellager
Einreihige oder zweireihige Schrägkugellager sind selbsthaltende Baueinheiten mit massiven Außen- und Innenringen und Kugelkränzen mit Polyamid, Blech- oder Messingkäfigen.
Die Lager gibt es offen und abgedichtet. Ihre Winkeleinstellbarkeit ist sehr gering. Dafür ist aber die axiale Belastbarkeit deutlich besser als beispielsweise bei Rillenkugellagern.
Spindellager
Spindellager
Diese Lager für Werkzeugmaschinen sind einreihige Schrägkugellager mit relativ kleinem Druckwinkel. Spindellager haben eingeengte Toleranzen. Sie eignen sich besonders für Lagerungen mit höchsten Anforderungen an die Führungsgenauigkeit und hohe Drehzahlen. Bestens bewährt haben sie sich zur Lagerung der Hauptspindeln in Werkzeugmaschinen.
Die Lager nehmen zusätzlich zu den radialen Kräften auch axiale Kräfte in einer Richtung auf. Spindellager gibt es mit dem Druckwinkel 15° (Nachsetzzeichen C) oder 25° (Nachsetzzeichen E). Je nach Einsatzfall gibt es verschiedene Baureihen in abgedichteter Ausführung, mit Keramikkugeln (Hybrid-Lager), aus Cronidur® zum erreichen höchster Drehzahlen.
Vierpunktlager
Vierpunktlager
Vierpunktlager gehören zu den einreihigen Schrägkugellagern und benötigen dadurch in axialer Richtung deutlich weniger Bauraum als zweireihige Ausführungen. Durch einen geteilten Ring kann eine große Anzahl von Kugeln untergebracht werden. Mit ihren hohen Laufbahnschultern, dem Druckwinkel von 35° und die große Anzahl der Wälzkörper sind Vierpunktlager sehr tragfähig.
Sie nehmen hohe axiale Kräfte in beiden Richtungen sowie geringe radiale Belastungen auf. Bei höheren Drehzahlen darf ein Vierpunktlager aber nicht radial belastet werden. Bitte fragen Sie in einem solchen Fall bei uns an.
Pendelkugellager
Pendelkugellager
Pendelkugellager sind zweireihige, selbsthaltende Lager bestehend aus Außenringen mit hohlkugeliger Laufbahn. Dadurch kann das Pendelkugellager Verkippungen zwischen Welle und Gehäuse ausgleichen
Der Innenring ist mit zylindrischer Bohrung ausgeführt oder wird bei kegeliger Bohrung mit einer Spannhülse auf der Welle gehalten. Die Lager gibt es offen und abgedichtet. Pendelkugellager nehmen zusätzlich zu den radialen Kräften auch axiale Kräfte in beiden Richtungen auf.
Dünnringlager
Dünnringlager
Dünnringlager sind hochpräzise, geräuscharm und sehr tragfähig. Der extrem kleine Querschnitt der Lager bleibt innerhalb einer Baureihe auch bei größeren Durchmessern der Welle und der Gehäusebohrung konstant. Deshalb werden die Lager auch Constant Section (CS) bezeichnet. Diese Besonderheit unterscheidet Dünnringlager von herkömmlichen Lagern, die in ISO-Reihen genormt sind.
Stufenweise kann so ein größerer Querschnitt gewählt und somit ein höher belastbares Lager eingesetzt werden, ohne dass der Wellendurchmesser dazu geändert werden muss. Mit Dünnringlagern lassen sich somit extrem leichte und bauraumkleine Konstruktionen verwirklichen. Dünnringlager gibt es als Rillenkugellager (C) und Vierpunktlager (X) oder als Schrägkugellager (E) mit einem Druckwinkel von 30°.